Gebissloses Reiten

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Gebissloses Reiten – lernen

 

Gebissloses Reiten bedeutet mehr als Reiten ohne Gebisse. Der Begriff „gebisslos“ steht stellvertretend für viele Dinge, die bei dieser Reitweise anders gemacht werden als beim klassischen Reiten.

 

Ausgangspunkt ist hier wiederum, dass der Reiter die Welt aus der Perspektive des Pferdes wahrzunimmt und versteht. Wer dies tut erkennt unmittelbar, dass es nicht in deren Natur angelegt ist, geritten zu werden. Wer reiten möchte, sollte dies auf eine Weise tun, die minimal unangenehm für das Pferd ist.

Hierzu muss die Anatomie, die Psyche des Pferdes und die Wirkung von Hilfegebungen berücksichtigt werden.

 

Weniger belastend ist es z.B. für ein Pferd, wenn der Reiter an einer Stelle sitzt, wo er das natürliche Gleichgewicht des Pferdes kaum stört. Oder wenn ergonomisch geformte, auf den individuellen Pferdekörper angepasste Sättel benutzt werden.

 

Weniger behindernd ist es für ein Pferd, wenn es seinen Kopf frei bewegen und somit alles was im Umfeld passiert, sehen kann und nicht durch Ausbinder in eine unnatürliche, sein Sichtfeld begrenzende Kopfhaltung gezwängt wird.

 

Weniger beängstigend ist es für das Pferd, wenn auf mechanische Hilfsmittel wie Sporen, Gebisse und Gertenhiebe, die ihm Schmerz zufügen könnten, verzichtet wird. Oder wenn ihm unnatürlichen Verhaltensweisen erspart bleiben, etwa über meterhohe Hindernisse springen zu müssen.

 

Außerdem finden wissenschaftliche lerntheoretische Erkenntnisse Eingang in diese Reitweise.

Beispielsweise ist es für ein Pferd verständlicher und weniger verwirrend, wenn es für erwünschtes Verhalten belohnt wird, indem nun Druck weggenommen wird, statt wenn weiterhin getrieben wird.

 

Wenn ein Pferd unabhängig davon, ob es sein Tempo beschleunigt, verlangsamt oder beibehält durch Druck auf sensible Körperteile oder Gertenhebe bestraft wird, erlebt sich das Pferd als ohnmächtig. Macht es  auch in anderen Situationen ähnliche Erfahrungen der Selbst-Unwirksamkeit, kann dies zur erlernten Hilflosigkeit führen.

 

Pferde sind von Natur aus bereit, dem Ranghöheren zu gehorchen, wenn sie dessen Anfragen verstehen. Die Hilfegebungen erfolgen beim gebisslosen Reiten über körpersprachliche Signale, etwa Gewichtsverlagerungen oder Schenkelimpulse. Dabei gilt es, die minimal notwendige Einwirkstärke zu geben. Reagiert das Pferd nicht in erwünschter Weise, ist es am Reiter, seine Hilfen zu korrigieren bis das Pferd ihn versteht. Insofern ist unsere Reitweise anspruchsvoller als das Reiten mit mechanischen Hilfen. Es entsteht ein körpersprachlicher Dialog zwischen zwei aufeinander reagierenden Individuen.

 

Das Weglassen ängstigender Einwirkungen reduziert zudem die Wahrscheinlichkeit von natürlichen Schreck- und Abwehrreaktionen des Pferdes und somit das Unfallrisiko. Gebissloses Reiten ist somit die optimale Reitweise für jeden, der entspannte und genussvolle Ausritte in der Natur unternehmen möchte.

 

Um für jeden Pferdefreund, der das gebisslose Reiten erlernen oder erleben möchte, einen passenden Einstieg in diese Reitweise zu ermöglichen, haben wir  verschiedene Angebote. Immer werden Sie von qualifizierten Reitlehrern und Native Horsemanship Instruktoren, die sich ständig weiterbilden, angeleitet. 


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